ZLV unterstützt KBIK-Kompromiss zum Berufsauftrag für die Lehrpersonen

Die kantonsrätliche Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) hat heute Donnerstag ihre Anträge zum neuen Berufsauftrag für die Lehrpersonen kommuniziert. Die Kommissionsmehrheit hat sich dafür ausgesprochen, den Lektionenfaktor von 58 auf 59 Stunden zu erhöhen. Die Pauschale für Klassenlehrpersonen soll von 100 auf 160 Stunden erhöht werden. Der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV unterstützt den Kompromiss, den die KBIK-Mehrheit dem Kantonsrat beantragt.
 

Medienmitteilung vom 30. Oktober: ZLV unterstützt KBIK-Kompromiss

 

Mit den beantragten Änderungen im Berufsauftrag für die Lehrpersonen der Zürcher Volksschule wird ein struktureller Fehler im Berufsauftrag korrigiert. Dieser wurde bei seiner Einführung so ausgestaltet, dass die Lehrpersonen ihre Aufgaben in der dafür zur Verfügung gestellten Zeit gar nicht erledigen können. Eine Zürcher Lehrperson leistet heute deshalb im Schnitt 8 Wochen unbezahlte Überzeit.

Die nun beantragten Erhöhungen beim Lektionenfaktor und bei der Pauschale für die Lehrpersonen korrigieren den strukturellen Fehler zumindest teilweise. Der ZLV anerkennt, dass weitergehende Massnahmen vor dem aktuellen finanzpolitischen Hintergrund nicht machbar sind und unterstützt deshalb den Antrag der KBIK-Mehrheit.


Klassenlehrpersonen sehr wichtig für schulischen Erfolg


Die Arbeitszeitpauschale für die im Schulalltag sehr wichtigen Klassenlehrpersonen legt die Zahl der Stunden fest, die einer Klassenlehrperson an ihre Jahresarbeitszeit von netto 1890 Stunden für eine Vollzeitstelle (wie die anderen kantonalen Angestellten) angerechnet werden. Diese Zeit braucht eine Klassenlehrperson über das Jahr verteilt für Elterngespräche und -kontakte, für die Organisation von Ausflügen, die Vorbereitung von Schulprojekten, die Vermittlung bei Konflikten und für viele andere Aufgaben.

Die Regierung will die Arbeitszeitpauschale der Klassenlehrpersonen nur von 100 auf 120 Stunden pro Jahr erhöhen. Nötig wären gemäss ZLV-Forderung eigentlich 250 Stunden. Mit dem Kompromissvorschlag aus der KBIK von 160 Stunden resultiert für die Klassenlehrpersonen jedoch eine merkbare Verbesserung.

Der Lektionenfaktor legt die Zahl der Stunden fest, die einer Lehrperson pro Lektion im Stundenplan an die Jahresarbeitszeit angerechnet werden. Unterrichtet sie zum Beispiel 20 Lektionen pro Woche, werden ihr mit dem heutigen Lektionenfaktor 20x58 Stunden angerechnet – also 1160 Stunden. Die Regierung will den Lektionenfaktor bei 58 Stunden belassen. Nötig wären eigentlich 62 Stunden. Doch zusammen mit der Erhöhung der Arbeitszeitpauschale für die Klassenlehrpersonen erachtet der ZLV einen Lektionenfaktor von 59 Stunden als Schritt in die richtige Richtung.

Der ZLV bittet den Kantonsrat, den von der KBIK gefundenen Kompromiss für den Berufsauftrag der Lehrpersonen mitzutragen, damit konkrete Verbesserungen für Lehrpersonen Tatsache werden.

Weitere Informationen zum Thema Berufsauftrag: www.zlv.ch/ba
 

Datum

30.10.2025