Rund ein halbes Jahr, in manchen Fällen sogar ein ganzes Jahr warten Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen derzeit im Kanton Zürich, bis sie professionelle Unterstützung erhalten. Derweil steigt die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die ein solches Unterstützungsangebot beanspruchen wollen, stetig an. Der Fachkräftemangel trägt seinen Teil dazu bei, dass sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weiter auftut: Das Durchschnittsalter von psychologischen Psychotherapeut:innen liegt derzeit bei 60 Jahren, 2029 bei voraussichtlich 64 Jahren. Ein Grund für das hohe Durchschnittsalter sind die hohen Kosten für eine Weiterbildung: CHF 50‘000 – 70‘000 sind für viele eine grosse Hürde.
Darunter leiden psychisch erkrankte Jugendliche, die unverhältnissmässig lange auf ambulante Massnahmen warten müssen. Dies ist für viele Familien untragbar und macht sich auch in der Schule bemerkbar: Werden psychische Probleme nicht innert nützlicher Frist adäquat behandelt, führt dies für alle Beteiligten zu sehr anspruchsvollen Situationen im Schulalltag. Die betroffenen Schüler*innen sind gereizt, ziehen sich zurück oder brauchen vermehrt Einzelbetreuung, was wiederum zu einer zusätzlichen Mehrbelastung der Lehrpersonen führt.
Die Initiative „Gesunde Jugend jetzt“ wurde 2022 von diversen Parteien und Verbänden ins Leben gerufen. Auch der ZLV war im Unterstützungskomitee mit dabei und freut sich ungemein, dass sich das Engagement der Initianten rund um Benedikt Schmid (Junge Mitte) ausgezahlt hat. Mit dem Beschluss des Kantonsrates, 10.67 Millionen Franken und damit bedeutend mehr als die vom Regierungsrat vorgeschlagenen 5.67 Millionen Franken für die Umsetzung der Initiative einzusetzen, sendet er ein klares Zeichen: Die Investition in die psychische Gesundheit unserer Jugend ist wichtig, um allen jungen Menschen im Kanton Zürich eine chancenreiche Zukunft zu ermöglichen.