Lena, du bist nun seit gut drei Monaten im Amt. Macht dir die Aufgabe immer noch Spass?
Lena Fleisch: Selbstverständlich! Drei Monate ist in der Bildungspolitik eine kurze Zeit – es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn ich bereits genug davon hätte. Der Start in einem neuen Amt bringt natürlich immer entsprechende Herausforderungen mit sich, was phasenweise sehr intensiv ist. Die Aufgabe als Präsidentin des ZLV ist sehr vielseitig und breit gefächert. Es braucht Zeit, um überall den Durchblick zu erhalten. Genau diese Herausforderung, der Kontakt mit den verschiedensten Leuten und immer den Überblick zu behalten, finde ich sehr spannend und bereichernd.
Konntest du schon erste Akzente setzen?
Es wäre vermessen, nach einem Vierteljahr von Akzenten zu sprechen – dafür haben meine Vorgänger:innen viel zu viel geleistet. Ich bin stolz, dass wir in den Sommerferien eine gemeinsame Medienmitteilung mit den anderen grossen Verbänden des Kantons zum Thema schulische Integration herausgeben konnten. Das überwiesene Postulat für einen höheren Lektionenfaktor von 62 Stunden in der Volksschule zeigt zudem, dass sich unsere Gespräche mit der Bildungspolitik auszahlen – die Verbesserung des Berufsauftrages werden wir mit hohem Engagement weiterverfolgen.
Beim wichtigen Thema «Reform des Berufsauftrags» liegt ein unbefriedigender Vorschlag der Regierung auf dem Tisch. Was unternimmt der ZLV?
Im Moment geht es vor allem darum, dass unsere Argumente in den politischen Prozess einfliessen. Dazu stehen wir mit allen Beteiligten in Kontakt und erläutern unsere Haltung und unsere Forderungen.
Was hast du dir auf der bildungspolitischen Ebene für die nächste Zeit vorgenommen?
Zuvorderst stehen ganz klar die Verbesserungen des Berufsauftrages. Insgesamt ist es mir ein Anliegen, das gemeinsame Ziel von allen Beteiligten wieder mehr in den Fokus zu rücken: eine gute Volksschule für unsere Kinder. Mit diesem Ziel vor Augen können sachliche Diskussionen um die zahlreichen Themen, welche die Volksschule beschäftigen, auf einer ganz anderen Ebene geführt und Veränderungen eingeleitet werden. Weiterhin ganz oben stehen für mich die Themen: Heterogenität & Integration, eine praxistaugliche Umsetzung des Lehrplan21 und die Unterstützung von Lehrpersonen im digitalen Wandel.
Gibt es auch verbandsinterne Ziele, die du in deiner Amtszeit umsetzen möchtest?
Natürlich! Zum einen stecken wir mitten in der Neustrukturierung des Verbandes. Diese möchte ich gemeinsam mit allen erfolgreich umsetzen. Zum anderen haben wir nach wie vor ein grosses Mitgliederpotenzial. Ich möchte, dass sich noch mehr Leute mit dem ZLV identifizieren und Mitglied werden. Nur so können wir als Lehrpersonen geeint auftreten und dafür sorgen, dass unsere Stimme gehört wird.
Neu: Lena Fleisch
ZLV-Präsidentin Lena Aerni hat am 18. Oktober ihren langjährigen Partner Adrian Fleisch geheiratet und heisst nun Lena Fleisch. Die neue E-Mail lautet: lena.fleisch @zlv. ch