Pisa-Bericht: Es braucht qualifizierte Lehrpersonen

Vor wenigen Tagen hat die OECD die Resultate des Pisa-Tests 2022 veröffentlicht. Die Ergebnisse der Schweiz liegen über dem OECD-Durchschnitt und sind vor allem in der Mathematik top. Die internationale Vergleichsstudie zeigt aber auch, dass rund ein Viertel der Schweizer Schülerinnen und Schüler beim Lesen gravierende Schwächen hat, was in den Medien für Schlagzeilen sorgte.

Weniger Beachtung fanden leider wichtige Aussagen dazu, wie diese Resultate mit dem Lehrpersonenmangel zusammenhängen. Im umfassenden Bericht des Bildungsmonitorings Schweiz zum Pisa-Test heisst es dazu:

  • Der Erfolg von Schule und Unterricht hängt in hohem Masse von der Qualität der Lehrpersonen ab.
  • Um eine hohe Unterrichtsqualität zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Angebot an kompetenten Lehrpersonen notwendig.
  • Genau diese Voraussetzung ist in der Schweiz aber derzeit nicht immer und nicht überall gegeben. Die Sorge um die Bildungsqualität in der Schweiz nimmt deshalb zu.

Der Bericht verweist auf eine breit angelegte Umfrage im Schuljahr 2021/22, in der 42 Prozent der Schulleitungen angaben, der Lehrpersonenmangel habe den Unterricht beeinträchtigt. Und noch wichtiger: Schülerinnen und Schüler aus Schulen mit kritischem Lehrpersonenmangel schnitten statistisch signifikant schlechter ab als jene aus Schulen ohne Lehrpersonenmangel. Im Bericht wird deshalb empfohlen, den Lehrpersonenmangel nicht mit ungenügend ausgebildetem Lehrpersonal zu kompensieren.

Für den ZLV sind diese Erkenntnisse deutliche Warnsignale. Sie liefern einen klaren Hinweis darauf, dass beherzte und rasche Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel und Verbesserungen beim Berufsauftrag unverzichtbar sind. Es braucht jetzt umgehend entsprechende politische Entscheidungen.

Datum

19.12.2023